Alte Schlossschule in Gräfenhausen

Warum es keinen Sinn macht, dieses Gebäude zu einer dreigruppigen KiTa auszubauen

Bedauerlicherweise wurde in der letzten Stadtverordnetenversammlung mit den Stimmen von SPD und CDU der Entschluss gefasst, die  alte Schlossschule in Gräfenhausen zu einer dreigruppigen KITA umzubauen. ALW-GRÜNE lehnten diesen Umbau ab.

Aus Sicht von ALW-GRÜNE gibt es mehrere Gründe, dieses Vorhaben nicht zu unterstützen. Zum einen sind dies ganz klar Kostengründe, denn wieder soll ein altes Gebäude, von dem immer noch nicht ausreichend bekannt ist, wie sich die Bausubstanz darstellt, saniert werden. Aus leidvoller Erfahrung wissen wir doch aus dem Umbau der alten Feuerwehr und des Bauhofes in Weiterstadt, was es da alles für Überraschungen geben kann. Hier sind die Kosten explodiert, denn sie haben sich mittlerweile fast verdoppelt.

Hinzu kommt, dass nicht vorgesehen ist, diesen  zweistöckigen Kindergarten barrierefrei herzustellen. Auch wenn die Verwaltung von einer partiellen Barrierefreiheit spricht, werden die gesetzlichen Vorgaben nicht eingehalten. Auch deshalb widersprach der Behindertenbeirat schon in seiner Stellungnahme von 2019 diesem Bau. Der jetzige Beschluss ist unter anderem natürlich frustrierend für den Beirat, der sich schon in vielfältiger Weise bei dem Projekt eingebracht hatte. Er wies unter anderem darauf hin, dass ein solches Vorgehen Auswirkungen auf die Förderfähigkeit des Projektes haben könnte, da ja eigentlich Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden vorgeschrieben ist.

Der Bau von Aufzügen wäre möglich gewesen, wurde aber aus Kostengründen nicht in die Planungen einbezogen. Während Inklusion von allen politischen Parteien der Bundes- und Landespolitik als ein wichtiges Vorhaben angesehen wird, soll in Weiterstadt ein nicht barrierefreier Kindergarten, der eine inklusive Konzeption unmöglich macht, gebaut werden. Für ALW-GRÜNE nicht nachvollziehbar.

Auch das Argument „Wir brauchen unbedingt KITA Plätze“ zählt nach Auffassung von ALW-GRÜNE nicht, denn es gibt genug Alternativen. Gerade wurde der Brunnenweg mit drei Gruppen eröffnet und  in Gräfenhausen wird ja sowieso eine neue KITA in der Turmstraße gebaut. Eine weitere Möglichkeit gäbe es in der Riedbahn, die als Stadtteil eigentlich aufgewertet werde sollte.

Hierzu gab es im Ausschuss einen Antrag vom SPD Stadtverordneten Manfred Dittrich, der ein ausgewiesener Experte in diesem Bereich ist, mit folgenden Inhalt: „Der Magistrat wird beauftragt, im Stadtteil Riedbahn nahe der Sandstraße eine moderne, nachhaltige und behindertengerechte KITA für rund 2,8 Mio. Euro (zzgl. erhöhter Förderung bei Neubau) zu planen und vor Bauantragstellung mit dem Fachausschuss  abzustimmen.“

Der Antrag wurde im Ausschuss abgelehnt, woraufhin ALW-GRÜNE ihn dann erneut in der Stadtverordnetenversammlung stellten. Auch hier wurde er mit der Mehrheit von SPD und CDU abgelehnt. Sehr schade, wieder eine Chance auf mehr Barrierefreiheit in Weiterstadt vertan und auch keine Aufwertung der Riedbahn.

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