Viele ökologische wertvolle Gehölze im geplanten Neubaugebiet

und die Stadt will sie nicht erhalten – das ist sehr traurig

Es gibt wirklich schöne Ecken in Weiterstadt, so auch im geplanten Neubau Gebiet Apfelbaumgarten II. Bei einem Spaziergang mit Wolfgang Krato, dem Vorsitzende des NABU in Weiterstadt, informierten sich Mitglieder der ALW–GRÜNE und interessierte Anwohner über den Zustand des Baugebietes allgemein, über bestehende Gehölze und Arten, als auch über die geplanten Ausgleichsmaßnahmen für das Baugebiet.

An Heckengehölzen gibt es wunderschöne gewachsene Bestände aus Schwarz- und Weißdorn, aus Wildkirsche und Pappeln, Eiche, Holunder und Pfaffenhütchen, um nur einige zu nennen. Diese sind umrahmt von bewirtschafteten Feldern. Hier findet man Spargel, Erdbeeren, Getreide oder Möhren. Alles regionale Produkte, die wir hier direkt von unseren Landwirten beziehen können.

Die Gehölze dienen als Rückzugsort für viele Vögel, darunter die immer seltener werdende Feldlerche und das Rebhuhn, aber auch für viele Insekten und Kleintiere.

„Andere Kommunen wären froh, wenn sie solche Heckengehölze hätten. Hier muss nichts neu angelegt, höchstens einmal ein Schnitt gemacht werden“, so Wolfgang Krato.

„Doch bisher sehen die Planungen so aus, dass wirklich alles platt gemacht werden soll, um den Neubauten zu weichen, anstatt sich Gedanken zu machen, wie man solche wertvollen Bestände in die Wohnbebauung integrieren und erhalten kann. Das ist wirklich traurig“, meint Dr. Barbara Pohl, stellvertretende Vorsitzende ALW-GRÜNE.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass durch den Ausbau der ICE-Neubaustrecke eine weitere Versiegelung und Zerteilung der Landschaft stattfindet. Die Artenvielfalt schwindet und immer weniger naturbelassen Landschaften bleiben, zum Nachteil von Tieren und Menschen.

Sollten wir nicht gewarnt sein, wenn wir die Umweltkatastrophen in Deutschland sehen, wenn das Wasser keine Möglichkeit hat zu versickern und Überschwemmungen die Menschen heimsuchen? Auch Weiterstadt ist durchaus gefährdet, denn bei einem wirklichen Starkregen wird unsere Kanalisation das Wasser nicht auffangen können, bei den Flächen, die wir bereits versiegelt haben.

Müssen es denn wirklich fast 29 ha sein, die bebaut werden sollen und warum ist es nicht möglich, gewachsene Strukturen zu integrieren? Diese Fläche dient dem Erhalt der Artenvielfalt und dient auch den Menschen, als Naherholungsgebiet aber auch als Puffer für Oberflächenwasser.

Jetzt im September stellen sich bei der Stadt sich Investoren vor, die die geplante Baufläche von knapp 29 ha bebauen wollen. Wir als ALW-GRÜNE wissen, dass auch wir Weiterstädter unter Wohnungsnot leiden und gerade bezahlbarer Wohnraum knapp ist. Wir sind bereit, ein kleines Baugebiet zu unterstützen, um hier Abhilfe zu schaffen, aber nicht bereit, 29 ha wertvollen Ackerboden und gewachsene Naturflächen zu opfern. Und wenn gebaut wird, muss zukunftsweisend gebaut werden, egal ob wir über bezahlbaren Wohnraum oder normale Wohnungen reden und zwar so wie es unsere klimatischen Verhältnisse inzwischen erfordern.

Ein Stichwort ist hier das Thema Schwammstadt, eine Stadt, die so konzipiert ist, das Wasser gespeichert werden kann und bei Bedarf wieder abgegeben wird. Das ist die Zukunft für uns, unsere Kinder und Enkelkinder.

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