Zieht sich der Apfelbaumgarten II weiter in die Länge?

Was wird aus bezahlbarem Wohnraum in Weiterstadt?

„Wir wissen, wie dringend bezahlbarer Wohnraum in Weiterstadt benötigt wird. Heute und nicht erst in fünf Jahren oder gar noch später. Kommunale Bauflächen sind verkauft. Es stehen somit keine baureifen Flächen zur Verfügung. Es fehlt an einem Leerstands- und Brachflächenkataster, mit dessen Hilfe sicher so manche Eigentümer zu Baumaßnahmen hätten ermuntert werden können. Für den Apfelbaumgarten II wurde schon viel Geld ausgegeben, ohne dass ein Vorankommen sichtbar wäre“, so der Vorsitzende von ALW-GRÜNE Heinz-Ludwig Petri. Roßdorf hat es besser gemacht: Hier wurde ein Leerstandskataster erstellt und aufgrund von Daten, die Anfang 2018 erhoben wurden, allein für Roßdorf 62 Baulücken, 31 zusätzlich bebaubare Grundstücke und 30 Leerstände identifiziert.

Zuweilen sagt man, ALW-GRÜNE würden das Siedlungsgebiet Apfelbaumgarten II verzögern oder gar verhindern wollen. Das ist falsch! ALW-GRÜNE bevorzugen lediglich auch weitere Wege zu bezahlbarem Wohnraum oder auch Sozialwohnungen. Das Füllen von Leerständen und Brachflächen, also die innerstädtische Verdichtung, letztlich aber auch in einem neuen, kleineren, überschaubaren und finanzierbaren Siedlungsgebiet, wie es eine abgespeckte Version des Apfelbaumgarten II sein könnte.

Nachdem im Juni 2019 das sogenannte „Grüne Rückgrat“ als Masterplan für das zukünftige Bebauungsgebiet beschlossen wurde, erging gleichzeitig der Auftrag an den Magistrat, „Mittel und Partner zu prüfen, um eine Projektgesellschaft „Apfelbaumgarten II“ zu gründen“. Vorschläge und Konzepte der infrage kommenden Gesellschafter sollten der Stadtverordnetenversammlung zu den Haushaltsberatungen 2020, also bereits bis November 2019, vorgelegt werden. Nun, fast ein Jahr später als angekündigt, kommt ein Papier von der Verwaltung mit gravierenden Eingeständnissen an die Stadtverordneten zurück. Die Prüfung habe ergeben, dass eine Projektgesellschaft, so wie angedacht, nicht ohne weiteres möglich sei. Außerdem müsse die Suche nach einem geeigneten Projektpartner europaweit ausgeschrieben werden. Die Stadtverordneten sollen jetzt den Magistrat legitimieren, die Maßnahmen, auch mit externer Hilfe, zu ergreifen. Garniert wird das Ganze mit einem ambitionierten, wohl aber sehr fraglichen Zeitplan.

„Ein kleiner und finanzierbarer Apfelbaumgarten II, mit angemessenem Naturschutz, möglichst klimaneutral und mit einer der Mobilität der Zukunft angepassten verkehrlichen Erschließung ausgestattet, ginge mit uns sehr wohl“, so die Co-Fraktionsvorsitzende Dr. Barbara Pohl.

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