Wissenschaft und Fachleute sagen es eindeutig: Wenn nicht sofort Entscheidendes geschieht, ist das 1,5 Gradziel nicht zu halten. Wenn wir in diesem Tempo weitermachen, hält die UN-Klimaagentur einen Temperaturanstieg von 2,7 Grad für absehbar, einhergehend mit massiven Menschenverlusten und Umweltschäden.

Dass vieles, wie z. B. die Abschaltung der Braunkohlekraftwerke und die Umstellung des Individualverkehrs vom Verbrennungsmotor auf Elektromobilität ganz schnell gehen könnte liegt am politischen Willen und der Entscheidung eines jeden Einzelnen. Aber auch die ganz schwierigen Felder wie die Umstellung der Industrie und der Landwirtschaft auf Klimaneutralität müssten schon richtig angepackt sein.

Klimaschutz ginge aber auch ganz lokal, also hier bei der Kommune Weiterstadt. Über viele Jahre geschah fast gar nichts und jetzt wird nur halbherzig zugepackt. Wenn überhaupt, werden die bisher erreichten Ziele nur unzureichend und unvollständig aufgezeigt. Es wäre aber so wichtig mit gutem Beispiel und vorbildlich voran zu gehen und das auch zu dokumentieren.

Abgesehen von dem einen oder anderen Elektromobil stehen im Fuhrpark der Stadt immer noch zu viele Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotor herum. Der Ausbau der Photovoltaik wurde über 12 Jahre verschlafen. Die Liste könnte um sehr viele weitere Punkte erweitert werden.

Gerade schicken sich die politisch Verantwortlichen an, ein 29 ha großes Siedlungsmonster, genannt Apfelbaumgarten II, anzulegen. Die Folgen sind Vernichtung von Acker- und Naturschutzflächen, Flächenverdichtung im Gebiet und zusätzlich eine mehrere Kilometer lange Straße von Braunshardt nach Gräfenhausen mitten durch die Kommune. Mit Klimaschutz hat all das nicht viel zu tun.

Wir fordern einen lokalen Klimaschutzplan, der auf der Basis der Istwerte ein zeitliches Ziel definiert, an dem Weiterstadt klimaneutral ist. Das Jahr 2035 wäre so ein Ziel. Alle Maßnahmen müssen ständig auf ihre Wirksamkeit und die Zielerreichung Klimaneutralität im Jahre 2035 überprüft werden. Dazu bedarf es aber Taten und keiner schönen Worte.