Zukünftige Trassenführungen der Bahn bei Weiterstadt

Forderungen von ALW-GRÜNE

„Wir haben uns die geplanten Trassen sorgfältig angeschaut und geprüft. Unser Fazit reicht von Ablehnung der sogenannten „Weiterstädter Kurve“ bis in erheblichem Maße verbesserungsfähig“ so Martin Möllmann von ALW-GRÜNE und er meint weiter: „Das, was sich seit etwa einem Jahr abzeichnet, soll Realität werden und ich verstehe nicht, weshalb die Vertreter aus Weiterstadt im dem seit 2017 aktiven Beteiligungsforum sich nicht intensiver eingebracht haben.“

Ob Weiterstadt es in den weiteren Verfahren noch schaffen kann, seine Wunschtrasse entlang der A67 realisiert zu bekommen, ist mehr als fraglich. Nur diese Trasse würde uns vor weiteren Güterzügen verschonen. Die nun vorgestellten Güterzugtrassen würden die Weiterstädter*innen in hohem Maße zusätzlich belasten. Wir sehen die sogenannte „Weiterstädter Kurve“ sehr kritisch und lehnen sie ab.

Eine Planungsvariante mit Anschluss einer zweigleisigen Personen-und Güterzugstrecke südlich von Darmstadt würde Weiterstadt wohl nicht vor mehr Zügen auf der Bestandsstrecke schützen. Jedoch würde sie den Flächenverbrauch und der weiteren Zerschneidung der Feldgemarkung durch die sogenannte „Weiterstädter Kurve“ zwischen der Kernstadt und Gräfenhausen verhindern. Mit dieser Lösung könnten wir uns anfreunden, wenn durchgehender Lärmschutz, beginnend westlich von Braunshardt bis zur A5 realisiert würde.

Die Neubaustrecke für die ICE-Züge östlich der A5 muss wohl als gesetzt angesehen werden und wird nicht zu verhindern sein. ALW-GRÜNE wird daher all seine Energie für einen optimalen Lärmschutz für alle Teilbereiche, insbesondere aber für den Stadtteil Gräfenhausen einbringen.

Dem Schutzgut Mensch ist wie der Natur und der angestrebten Klimaneutralität ganz besondere Beachtung zu schenken. Weiterstadt ist im Landkreis Darmstadt-Dieburg die Kommune mit der höchsten Lärmbelastung. Eine weitere Lärmbelastung zusätzlich zu den bereits sehr hohen Belastungen durch Flughafen Rhein-Main, Flugplatz Egelsbach, A5, A67, B42, usw. wollen wir nicht hinnehmen.

ALW-GRÜNE fordern daher

den Stadtteil Gräfenhausen vor bisherigem Lärm durch die A5 und den zusätzlich neu entstehenden Lärm durch die Neubaustrecke ausreichend zu schützen. Es darf nicht sein, dass Lärmschutzmaßnahmen zwischen ICE-Neubaustrecke und der A5 errichtet werden soll. Lärmschutz muss durch eine möglichst weit nördlich beginnende Troglage und einen Tunnel im unmittelbaren Wohnbereich und insbesondere durch einen integrierten Lärmschutz bezüglich A5 und Neubaustrecke erfolgen Diese über die normalen planerischen und gesetzlichen Lärmschutzmaßnahmen hinausgehenden Aufwendungen müssen in einer besonderen parlamentarischen Befassung durch den Bundestag beschlossen werden.die verbleibende Bestandsstrecke, insbesondere auch im Bereich Braunshardt mit ausreichendem und modernen Lärmschutz zu versehen, auch wenn hierfür zusätzliche Kosten entstehen, die dann in Folge der parlamentarische Befassung durch den Bund bzw. die Bahn sichergestellt werden müssen.die vorhandenen Bahnübergänge Otto-Wels-Straße und Arheilger Straße sind durch Unterführungen zu ersetzen, damit ein durchgängig geschlossener Lärmschutz, beginnend westlich von Braunshardt bis zur A5, hergestellt werden kann. Nur so können die Kernstadt Weiterstadt und der Stadtteil Braunshardt durchgehend vor Bahnlärm geschützt werden.während der Baumaßnahmen Umwelt und Natur in höchstmöglichem Maße zu schützen und umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen ortsnah zum Eingriff zu schaffen.während der Baumaßnahmen für den nötigen Schutz der Weiterstädter*innen vor Lärm und sonstigen Belastungen zu schützen.

Die rechtlichen Voraussetzungen zum Bau der Strecke sollen wohl zügig geschaffen werden, zumal die ICE-Trasse seit über 20 Jahren im Gespräch ist. „Wir von ALW-GRÜNE werden uns in der Planungsphase über unseren Partner BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN auf deren Landtags- und Bundestagsabgeordnete für Verbesserungen einsetzen. Es liegt in der anstehenden Planungsphase auch an den Fraktionen von CDU, SPD auf ihre Bundestagsabgeordneten einzuwirken. Entsprechende Aktivitäten erwarten wir auch vom Magistrat der Stadt Weiterstadt.

„Nur im Bundestag können die für Weiterstadt zusätzlich wirkenden Maßnahmen ausschließlich beschlossen werden. Ziel muss es daher sein, den Bundestag mit der freiwilligen Einrichtung von umfangreichem Lärmschutz sowohl an der Neubaustrecke als auch an der Bestandsstrecke die dringend notwendigen Schutzmaßnahmen für die Weiterstädter*innen zu überzeugen. Die entstehenden Kosten dürfen kein Hinderungsgrund sein. Die überzeugende Berücksichtigung der Weiterstädter Interessen schon in Planungsphase könnte aufwändige Klageverfahren obsolet machen“, so der Vorsitzende von ALW-GRÜNE Heinz-Ludwig Petri.

 

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